Glyphosat – gesammelte Infos

Glyphosat – gesammelte Infos zu dem umstrittenen Gift

…und im Anschluss noch ein paar aktuelle Links zu Infos rund um die ebenfalls verheerend wirkenden, neuen Pestizide: Neonicotinoide

Glyphosat erhitzt seit Jahren die Gemüter.
“Das Ackergift gilt als hoch gefährlich für Mensch, Tier und Natur” – zumindest, wenn man öffentlich zugänglichen, unabhängigen Studien glaubt.

“Das Ackergift ist harmlos”– wenn man den unter Verschluss gehaltenen, zahllosen Studien glaubt, die seitens der das Gift produzierenden Industrie in Auftrag gegeben wurden.

Unumstritten ist auf jeden Fall eines:
Glyphosat tötet absolut jede Pflanze, mit der es in Berührung kommt und die nicht durch Genmanipulationen gegen das Ackergift resistent gemacht wurde.
Daraus folgt, dass absolut alle Wildkräuter im landwirtschaftlichen Umfeld vernichtet werden.

Unumstritten ist auch, dass Insekten Wildkräuter zum Leben brauchen.
Und bewiesen ist ebenfalls, dass mit dem dramatischen Rückgang der Wildpflanzenwelt auch unser Insektenbestand um 75 % eingebrochen ist.

Der dramatische Rückgang unserer heimischen Wildvögel bis zu 50% wird unter anderem auch direkt mit dem gravierenden Nahrungsmangel (Insekten) in Verbindung gebracht.

Weit über eine Million Euröpäer haben sich in zahllosen Petitionen für ein Verbot des schwer umtrittenen Gifts ausgesprochen – nicht nur aus Sorge, um die Natur, sondern auch aus Sorge um die eigene Gesundheit und der unserer Kinder.

Viele EU Länder haben auf das Votum ihrer Bürger gehört und gegen eine erneute Verlängerung der Zulassung gestimmt.

Deutschland hat sich immer wieder enthalten, da sich bei den regierenden Koalitionspartnern das CSU geführte Landwirtschaftsministerium mit Christian Schmidt (für Glyphosat) und das SPD geführte Umweltministerium mit Barbara Hendriks (gegen Glyphosat) uneins waren und damit eine Enthaltung die logische Schlussfolgerung war.
Diese Enthaltung war das Zünglein an der Waage, was eine Zulassungsverlängerung verhinderte.

Am 27.11.2017 – da war der schwarze Montag
-für die Demokratie
-für unsere Umwelt
-für die Gesundheit

Christian Schmidt stimmte im Alleingang für die Zulassungsverlängerung von Glyphosat für weitere 5 Jahre!
Gegen die Mehrheit der Bevölkerung, gegen die Stimme des Bundesumweltministeriums.
Bereits im Sommer diesen Jahres hat Schmidt deutlich gemacht, wieviel er auf die Meinung der Bürger oder anderer Politiker gibt.

Zitat aus einem Beitrag von RT News vom 24.6.2017:
….Die Gesundheitsbedenken anderer Politiker sowie weiter Teile der europäischen Bevölkerung tat Schmidt als emotionale Stimmung ab……
Zitat Ende.

Am Montag hat er gezeigt, dass das keine hohlen Worte waren, was er da von sich gab.

Am 28.11.2017 titelt der WDR in der Presselounge:
Recherche von WDR, NDR und Süddt. Zeitung
Glyphosat: Alleingang offenbar von langer Hand geplant

Am 29.11.2017 in der Tagesschau
Schmidts Alleingang war offensichtlich vorbereitet
Immer mehr kommt ans Tageslicht.
Nun bestätigt Seehofer, dass er eingeweiht war.
Was wird noch alles ans Tageslicht kommen?
Völlig abgesehen davon, was für Auswirkungen die Entscheidung für Glyphosat in der Zukunft auf Mensch, Tier und Natur noch haben wird, ist die Tatsache, dass unsere Politiker jetzt anfangen, die Demokratie völlig unverfroren sogar öffentlich und auch noch stolz komplett auszuhebeln, ein gewaltiger Skandal.
Wohin soll das alles führen?

am 29.11.2017
verlinkt ein Freund einen Bericht der
Osnabrücker Zeitung vom 28.6.2017

Bauerntag – Merkel spricht sich für Glyphosateinsatz aus
…und auch Angela Merkel hat den Landwirten bereits im Sommer zumindest zugesichert, dass die Bundesregierung sich dafür einsetzen werde, damit die Landwirte Glyphosat dort, “wo es notwendig” sei, weiter einsetzen können.
Da stellt sich mir die Frage:
wusste auch sie, was geplant war?
Gibt es deswegen keinerlei weitere Konsequenzen für Schmidt, außer einer Rüge?

Offensichtlich ist es einigen Politikern absolut egal, was die Bevölkerung, für die sie eigentlich tätig sein sollten, will.
Was ist das für eine Demokratie, wo der Minister zwar in kürzester Zeit eine Bräunungsgrenze für Pommes am Imbiss um die Ecke durchsetzt – zum Schutz der Volksgesundheit – aber wo es um grossindustrielle Interessen geht, da ignoriert er nicht nur die Volksgesundheit, sondern den Volkswillen, unseren gesamten Naturschutz und die Stimmen des Koalitionspartners gleich mit.

Am 7.12.2017 titelt Spiegel online
Bundesregierung hilft bei Geheimhaltung von Glyphosat Studien

Was bedeutet das?

WOFÜR hat unser Landwirtschaftsminister im Alleingang  mit seiner Partei (oder doch mit noch mehr Rückendeckung?) die Zulassung abgesegnet – gegen die Stimmen des Volkes und gegen die Stimme des Koalitionspartners?
IN WESSEN INTERESSE wird da seitens unserer führenden Politiker die Gesundheit unseres Volkes und die Existenz unserer Natur aufs Spiel gesetzt?
WER VERKAUFT uns da an wen wofür?

Bilden Sie sich Ihr eigenes Urteil:

In einer geschlossenen FB-Gruppe wurde ein Blogbeitrag auf WordPress von Mona Lisa aus dem Jahre 2016 zum Thema Glyphosat verlinkt, den ich außerordentlich gut fand.

Er fasst all das, “was man schon mal irgendwo gehört oder gesehen hat” wunderbar zusammen und erklärt vor allem auch für mich als wissenschaftlichen Laien nachvollziehbar, was es mit den Gefahren auf sich hat.
Einen aktuellen Beitrag von derselben Autorin habe ich dort dann ebenfalls noch ausgegraben.

Und wenn man die zwei zuvor verlinkten Blogbeiträge aufmerksam gelesen hat, dann ist dieser Arte Beitrag vom 1.4.2015 fast selbsterklärend.

Und hier geht es nicht um kranke und behinderte Menschen irgendwo in fernen Ländern – hier geht es um schwer kranke, missgebildete  und tote Nutztiere und um massiv erkrankte Landwirte in Norddeutschland.

Es fällt mir schwer zu glauben, dass das alles dem Landwirtschaftsminister und seiner CSU unbekannt ist.
Wie abgebrüht muss man sein, wenn man so etwas ignoriert?
Und selbst, wenn nur der Verdacht im Raum stände und der endgültige, nicht widerlegbare Beweis fehlt – solange ein Gift auch nur in Verdacht steht, derartige Auswirkungen zu haben, so lange darf man es keine Sekunde länger im Einsatz lassen, bis das Gegenteil zweifelsfrei bewiesen wurde.

Neonicotinoide

im Windschatten der Glyphosatdiskussionen sind die relativ neuen Generationen an Pestiziden, die Neonicotinoide in der Öffentlichkeit fast untergegangen.
Und dabei sind sie für uns und unsere Umwelt nicht minder gefährlich, als Glyphosat.
Deutschlandfunk Nova 30.11.2017
Insektizid macht Vögel orientierungslos

Welt-Agrarbericht 4.12.2017
Studie:
Insektizide lassen Zugvögel Orientierung und Gewicht verlieren

Es wird allerhöchste Zeit, dass wir uns generell mit der Frage befassen, ob wir als Gesellschaft mit dieser Form der Landwirtschaft weiter leben wollen oder ob es ein generelles Umdenken geben soll und die industrielle Landwirtschaft schlichtweg abgeschafft wird.

Sofort, wenn man das fordert, kommen die Argumente hoch, man könne ohne industrielle Produktion  die Weltbevölkerung nicht ernähren.
Stimmt das wirklich?
Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung:

Valentin Thurn hat dazu einen hervorragenden Dokumentarfilm gemacht, der meines Wissens bereits 2015 in die Kinos kam.
Gestern Nacht lief er auf BR und es lohnt sich, diesen Film zu schauen!

Und dass es offensichtlich auch ohne intensive Bewirtschaftung mit  der damit verbundenen Vernichtung der Arten geht, sogar besser zu gehen scheint, das hat wohl das Jena Experiment ganz eindrucksvoll in einer Langzeitstudie gezeigt:

IDW – Informationsdienst Wissenschaft 28.11.2017

Jena Experiment: Artenverlust zerstört Ökosysteme

und hier die IDW Pressemitteilung vom 29.11.2017
zum Jena Experiment mit link zum Interview

 

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