Schlagwort-Archive: Spatz

Erste Hilfe für Wildvögel

Ratgeber vom Fund bis zur Auswilderung

Inhalt:

Hilflosen Vogel gefunden – was tun?

Erstversorgung zu Hause

Suche nach einer Pflegestelle

Welchen Vogel habe ich?

Erste Schritte – selber päppeln

Parasiten

Unterbringung

Fütterung und Futterbeschaffung
—–Futtertiere
—–Eingefrorene Futtertiere zubereiten
—–Fütterungshäufigkeit und Fütterungsrythmus

Problemerkennung

Wenn der Vogel fliegen lernt

Tierarztsuche

Was mache ich, wenn?

Kükenrückgabe an die Eltern – Nestling gefunden
—–niemals Ammennester


Zusatzinfo zu einzelnen Vogelarten
—–Notfall und Überbrückungsversorgung für Rabenvögel

Schwalbenhilfe bei langen und extremen Schlechtwetterphasen
und Zugstau

Wildvogelfütterung rund ums Jahr

Tierhaar als Nistmaterial – brandgefährlich!

Vorgeschichte und Danksagung

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Nisthilfen können Leben retten

Hilfe, es „regnet“ Spatzenküken

Aus gegebenem Anlass:

Im Moment fallen deutschlandweit wieder zahllose frisch geschlüpfte, splitternackte Spatzenküken unter den Dächern raus und landen lebend oder tot in Dachrinnen oder auf dem Fußboden.

(Wenn Sie gerade eines gefunden haben, bitte Küken aufnehmen, in der hohlen Hand wärmen und hier weiter lesen)

Die Ursache ist einfach:
Von Natur aus brüteten unsere kulturfolgenden Spatzen als Kolonie- und Nischenbrüter in Löchern und Nischen unserer Gebäude.

Die moderne Sanierung sorgt zunehmend dafür, dass es solche Löcher und Nischen (Brandwände, Attika, Lüftingsschlitze etc.pp) nicht mehr gibt.

Die Spatzen weichen aus, indem sie versuchen, direkt in Hohlräume unter den Dachziegeln zu gelangen.
Mit etwas Nistmaterial bekommen sie diese meist so ausgestopft, dass die EIer sich auf der schrägen Fläche während der Brut noch gerade eben halten.

Aber sowie die Küken schlüpfen und es „unruhig“ wird, gibt der Halt nach und die Küken kullern von der schrägen Auflage der Dachziegel direkt nach unten.

Ganz abgesehen von diesem Problem wird es bei Sonne häufig viel zu heiss direkt unter den Ziegeln, was die Küken, die die ersten Tage auf dem abschüssigen Bereich überleben, spätesteens, wenn sie „gegrillt“ werden, veranlasst, abzuspringen.

Man kann den Spatzen helfen, indem man am Gebäude Spatzennistkästen anbringt.

Möglichst viele, denn Spatzen sind als Kolonievögel niemals allein auf Brutplatzsuche.

Wer in seine Suchmaschine die zwei Worte „Spatzen“ und „Nistkasten“ eingibt und dann auf „Bilder“ klickt, erhält eine riesige AUswahl an Anregungen, wie Kolonienistkästen für Spatzen aussehen können.

Solche Nisthilfen retten zahllosen, kerngesunden Küken das Leben!

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Welchen Vogel habe ich

Welchen Vogel habe ich gefunden?

Um heraus zu finden, welchen Vogel Sie gefunden haben,  finden Sie hier z.B. eine Vielzahl hervorragender Vogelsteckbriefe, und auch Wikipedia liefert für viele Vogelarten sehr fundierte und umfangreiche Informationen. Zur Vogelbestimmung gibt es eine umfangreiche Sammlung von  Vogelfotos, die, wenn man sie anklickt mit vielen Kükenfotos hinterlegt sind.

Versuchen Sie, herauszufinden, was für ein Vogel Ihr Findling ist.

je befiederter der Vogel ist, desto sicherer lässt er sich bestimmen
je befiederter der Vogel ist, desto sicherer lässt er sich bestimmen

Wenn schon erste Federn zu erkennen sind, dürfte es einfach sein.  Je jünger und nackter das Küken ist, desto schwieriger gestaltet sich die Identifikation. Bei ganz jungen Findlingen kann selbst ein geschultes Ornithologenauge oft in den ersten Tagen nicht mit Bestimmtheit sagen, um was für einen Vogel es sich handelt.

je jünger der Findling ist, desto schwerer gestaltet sich die sichere Bestimmung
je jünger der Findling ist, desto schwerer gestaltet sich die sichere Bestimmung

Einen groben Hinweis darauf, ob es sich um einen späteren Insekten-, Gemischt- oder Körnerfresser handelt, bekommen Sie bereits, indem Sie die Schnabelform betrachten. Je spitzer, feiner, schmaler und/oder länger der Schnabel wirkt, desto eher geht es in Richtung Insektenfresser. Kurze, dicke, kräftige Schnäbel deuten eher in Richtung Körnerfresser. Auch die Farbe der Beine, des Schnabelwulstes und die Farbe des Rachens, wenn der Vogel den Schnabel aufreißt um zu betteln, gibt Hinweise auf die Vogelart.
Der Fundort kann bei einem Nestling ebenfalls ein Hinweis für die Art sein. So wird man z.B.  Schwalbenküken eher nicht in einem dichten Gebüsch finden und Amselküken eher nicht in einem Pferdstall.

Allerdings sollte man hier aufpassen, dass man sich nicht in die Irre leiten lässt:  allzu oft bekomme ich z.B. Vogelküken als Schwalben gebracht, die sich als Spatzen, Rotschwänze oder Bachstelzen entpuppen. Am Fundort, einem Stall oder einer Reithalle, flogen unzählige Schwalben und das Küken wurde genau unter einem der vielen Schwalbennester gefunden. Kaum jemand weiss, oder berücksichtigt, dass viele andere Vogelarten, die oft viel heimlicher leben, in alten Schwalbennestern oder im Gebälk in unmittelbarer Nähe der Schwalbennester ebenfalls ihre Brut gross ziehen.

Er wurde mir als Schwalbe angekündigt - gefunden in einer Reithalle -sein Schnabel verriet mir sofort, dass er ein Spatz ist
Er wurde mir als Schwalbe angekündigt – gefunden in einer Reithalle – sein Schnabel und seine Beine  verrieten mir sofort, dass er ein Spatz ist

Verheerend ist es in so einem Fall, das am Boden liegende Jungtier ohne genaue Überprüfung der Vogelart  in das vermeintlich dazu gehörige Schwalbennest zurück zu setzen.

Parasiten

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